Rechtschreibung und Fremdwörter

Definitionen von „Bedeutungseigenschaften“ im Rechtschreibung und Fremdwörter

Fü̱h·rungs·ei·gen·schaf·ten pl

der Be·de̱u̱·tungs·un·ter·schied <-s, -e>

Fli̱e̱ß·ei·gen·schaf·ten pl TECH

Gü̱·te·ei·gen·schaf·ten pl TECH

be·de̱u̱·tungs·schwan·ger ADJ ugs

die Be·de̱u̱·tungs·ver·schie·bung

das Be·de̱u̱·tungs·sys·tem

die Be·de̱u̱·tungs·viel·falt

be·de̱u̱·tungs·schwer ADJ nicht steig.

der Be·de̱u̱·tungs·wan·del <-s> kein Pl SPRACHWISS

der Be·de̱u̱·tungs·ver·lust

die Be·de̱u̱·tungs·lehre <-, -en>

SPRACHWISS Semasiologie

Fa̱hr·ei·gen·schaf·ten pl

der Be·de̱u̱·tungs·um·fang <-s> kein Pl

die Be·de̱u̱·tungs·lo·sig·keit <->

be·de̱u̱·tungs·los ADJ nicht steig. bedeutungsvoll

das Be·de̱u̱·tungs·feld <-(e)s-, -er>

SPRACHWISS Wortfeld

Siehe auch: Wortfeld

das Wọrt·feld <-(e)s, -er>

■ -analyse, -theorie
Als Wortfeld wird eine lexikalische Teilstruktur des Wortschatzes bezeichnet. Andere Bezeichnungen sind Bedeutungsfeld und lexikalisches Paradigma. Im Unterschied zu Wortfamilien (vgl. das Stichwort) stehen die Einheiten eines Wortfelds im Verhältnis der partiellen bzw. teilweise gegebenen Synonymie: Ihre Bedeutungen sind zwar im Hinblick auf das, was mit ihnen bezeichnet wird, gleich; sie weisen allerdings darüber hinaus auch nicht gemeinsam geteilte Merkmale auf. Ein Wortfeld ist folgendermaßen aufgebaut: Zunächst muss ein übergeordneter Ausdruck angesetzt werden, dem andere zugeordnet sind. Beispiel: „Aufhören des Lebens“ mit den Einheiten sterben, verrecken, verhungern usw. Obwohl dt. sterben ebenso gut als übergeordnete Einheit infrage käme, wird im Beispiel zu Zwecken des Sprachvergleichs „Aufhören des Lebens“ angesetzt. Für die in der Hierarchie untergeordneten Einheiten gilt, dass sie der gleichen Wortart angehören müssen. Der übergeordnete Ausdruck wird als Hyperonym bezeichnet, die untergeordneten als Hyponyme (vgl. das Stichwort); dabei darf der übergeordnete Ausdruck nicht zu hoch angesetzt werden. Kein Wortfeld ist gleichsam „naturgemäß“ irgendwie vorgegeben: Wenn man ein solches konstruiert bzw. aufbaut, müssen zunächst die untergeordneten Ausdrücke aufgezählt werden, die Anteil an der Teilhierarchie haben. Dazu kann man Fragebögen benutzen, Wörterbücher sondieren, oder sich auf seine Sprachintuition verlassen. Im Falle von Pferd könnte wegen der Mehrdeutigkeit (vgl. das Stichwort) des Ausdrucks Pferd ein Wortfeld mit „Pferdearten“ angesetzt werden (Rappe, Schimmel usw.), aber auch ein hierarchisches Teilsystem zu „Sportgeräten“ oder der Bezeichnung von „Schachfiguren“.
Mit verschiedenen Methoden werden sodann die Bedeutungen der Einheiten eines Wortfeldes voneinander abgegrenzt. Ist dies die Merkmalsemantik, ließe sich z.B. für verhungern und verdursten gemeinsam ansetzen „äußerlich verursacht“, sowie zur weiteren Unterscheidung „durch Mangel an Nahrung“ und „durch Mangel an Flüssigkeit“. So könnte man eine Einheit von jeder anderen sprachlich abgrenzen. Bereits bei der Auswahl der Einheiten, dann auch bei der sprachlichen Fassung der Merkmale allerdings müsste man in vielen Fällen mit Widerspruch rechnen. Denn gleichsam „objektive“ Verfahren gibt es in diesem Bereich nicht; anders ist dies auf lautlicher Ebene durch Verfahren von Phonologie und Phonetik geleistet worden, welche der Konstruktion von Wortfeldern ursprünglich zum Vorbild gedient haben. Untersucht worden sind verschiedene Bereiche vor allem von Sachbezeichnungen (Verwandtschaftsbeziehungen, Möbelarten, Gewässer usw.); besonders interessant sind sprachvergleichende Untersuchungen. Obwohl mit den jeweiligen Wortfeld-Konzepten dem Anspruch nach oft schwerwiegende theoretische Probleme verbunden sind, kommt ihnen im muttersprachlichen und insbesondere auch im fremdsprachlichen Unterricht zweifelsohne ein hoher Stellenwert zu.

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