Grundsätzlich müssen bei Masten, die für mehr als einen Stromkreis ausgelegt sind, nicht alle Stromkreise beim Bau der Leitung auf denselben installiert werden.
Eine Doppelelektrifizierung wird nur in Ausnahmefällen angewandt, da sie zu sehr großen Problemen mit der gegenseitigen Beeinflussung der Stromkreise führen kann.
Wird ein erster Erdfehler nicht behoben, besteht bei einem zweiten Fehler die Gefahr, dass der Berührende einen Stromkreis über beide Fehlerstellen schließt.
Die Masten müssen daher für die Aufnahme von drei Leiterseilen (oder einem ganzzahlig Vielfachen davon, wenn sie mehrere Stromkreise tragen) ausgerüstet sein.
Es besteht dann weiterhin weder ein Potentialunterschied zwischen leitfähigen Gehäusen und der Erde noch ein über die Erde geschlossener Stromkreis zum Transformator.
Der Vorteil neben einer kompakteren Bauform im Vergleich zu getrennten Fehlerstrom- und Leitungsschutzschaltern ist, dass jeder per RCBO abgesicherte Stromkreis seinen eigenen Fehlerstrom-Schutzschalter aufweist.